Malta (02.-09. Juni 2000)
UNSER
MALTA-URLAUB
Vom
2. bis 9. Juni 2000 machten mein Freund Andi und ich Urlaub auf der
Mittelmeerinsel Malta. Der folgende Bericht beschreibt unsere Erlebnisse und
enthält außerdem einige Informationen zur Insel, ihrer Lage und der Bevölkerung.
Der
Reisebericht ist im Präsens geschrieben. Auf diese Weise konnte ich beim
Schreiben unseren Urlaub noch einmal Revue passieren lassen. Außerdem hoffe
ich, dass der Leser so besser die Möglichkeit hat, unsere Erfahrungen
nachzuvollziehen - so als wäre er selber dabei gewesen.
Lage
und Größe:
Die
Insel Malta liegt zwischen Europa und Nordafrika, 93 km vor Sizilien und 213 km
vor Tunesien. Geographisch gesehen gehört Malta zu Europa, ist aber kein
Mitglied der Europäischen Union. Malta war bis 1964 eine britische Kolonie und
wurde 1974 zur Republik.
Malta
ist 27 km lang und 13 km breit - also eine sehr kleine Insel. Zu den
maltesischen Inseln gehören neben Malta die zwei noch kleineren Inseln Gozo und
Comino.
|
Lage von Malta
|
Für eine Vergrößerung in einem eigenen Fenster hier klicken
Sprachen:
Die
zwei Landessprachen auf Malta sind Malti und Englisch. Letzteres geht auf die
Zeit zurück, als Malta eine britische Kolonie war. Das maltesische Englisch
klingt seltsam und hart, etwa so, als würden Araber Englisch sprechen. Malti
ist eine Mischung aus Arabisch und Italienisch und für Ausländer absolut
unverständlich. Es ist die einzige semitische Sprache, die lateinische
Buchstaben verwendet, aber lesen kann man trotzdem nichts, da die Sprache für
uns sehr eigenartige Buchstabenfolgen enthält. Auf Malta heißen Orte z.B.
Xemxija oder Marsaxlokk. Ein Spaß, wenn man solche Ortsnamen auf einer Karte
sucht!
Bevölkerung:
Die
Malteser haben eine recht dunkle Hautfarbe und dunkle Haare und sehen eher
arabisch als europäisch aus. Alle Malteser sprechen sowohl Malti als auch
Englisch. Untereinander bevorzugen sie eindeutig Malti, aber unter den jüngeren
Leuten scheint Englisch immer beliebter zu werden.
Klima:
Klimatabelle
|
Das
Klima auf Malta ist durch viel Sonne und wenig bis keinen Regen gekennzeichnet.
Im Juli und August können die Temperaturen bis zu 40°C erreichen. Während
unseres Aufenthalts lagen die Temperaturen zwischen 30 und 32°C und die Sonne
schien jeden Tag. Da fast immer ein leichter Wind geht und die Luftfeuchtigkeit
nicht sehr hoch ist, sind die hohen Temperaturen gut zu ertragen. Aufgrund der
geographischen Lage nahe an Nordafrika brennt die Sonne während der
Sonnenmonate jedoch gnadenlos, und Leute mit heller Haut und Sonnenallergie (so
wie ich) müssen besonders von Mittag bis spät nachmittags extrem vorsichtig
sein, wenn sie sich keinen Sonnenbrand holen wollen.
|
Hotel
und Essen:
Unsere
Hotel heißt "The Victoria" und liegt in angenehmer Lage in der Stadt
Sliema. Das Hotel lässt sich wohl am besten durch folgenden kurzen Text
beschreiben, der der Hotelbroschüre entnommen ist:
"Das
'Victoria' ist ein luxuriöses 4-Sterne-Hotel, das sich durch seine
viktorianische Ausstattung und mediterrane Gastfreundschaft auszeichnet."
Das
"Victoria" bietet ein reichhaltiges Frühstücksbüffet mit sowohl
britischem Frühstück (gebackene Bohnen in Tomatensoße, Rührei, Speck, Würstchen),
als auch Müsli, verschiedenen Brot- und Käsesorten, Säften, Marmeladen, etc.
|
The Victoria
|
Restaurant
|
Auch
das Buffet am Abend ist sehr reichhaltig: Salate, Suppe, ein Nudel- oder
Reisgericht als Vorspeise, drei Hauptgerichte zur Auswahl (zwei Fleischgerichte
und ein Fischgericht) und eine große Auswahl an Nachspeisen.
Das
Hotelpersonal ist außerordentlich höflich und freundlich. Der Kellner, der für
unseren Tisch zuständig ist, heißt Joseph und ist ein sehr netter Mann um die
60. Er hat immer Zeit für ein kleines Schwätzchen und gibt uns Insider-Tips,
was wir uns auf der Insel ansehen können. Wir fühlen uns sehr wohl und genießen
die freundliche Atmosphäre im "Victoria".
|
Öffentliche Verkehrsmittel und
Straßen:
Auf
Malta gibt es unzählige Buslinien und hunderte von Bussen, die alle weiß, gelb
und orange gestrichen sind. Die Busse sind in Privatbesitz, d.h. jeder Busfahrer
hat einen eigenen Bus, für den er selbst verantwortlich ist und den er nach
Dienstschluss mit nach Hause nimmt.
Alle
Busse sind alt und klapprig. Das neueste Modell, das wir zu Gesicht
bekommen, dürfte aus den frühen 80er Jahren stammen. Einige der Busse
sind uralt - Andi schätzt ihr Baujahr auf 1930 bis 1940. Anfangs hat man
ein mulmiges Gefühl, die Busse zu besteigen. Sie sehen wirklich aus, als
würden sie an der nächsten Ecke auseinanderfallen. Aber sie erfüllen
ihren Zweck. Man erreicht mit ihnen jeden Flecken auf Malta, und die
Fahrpreise sind extrem günstig. |
Malta Bus
|
Typische Straße auf Gozo
|
Die
Straßen auf Malta sind in fürchterlichem Zustand. Sie werden anscheinend
so gut wie nicht instand gehalten, und das Fahren ist eine Qual.
Eigentlich kann man das gar nicht Fahren nennen - es ist mehr ein
Dahinholpern von einem Schlagloch ins nächste. Als wir den Zustand der
Straßen sehen sind wir froh, dass wir einen Jeep als Leihwagen reserviert
haben.
|
Auf
Malta herrscht Linksverkehr. Auch dies geht auf Maltas Vergangenheit als
britische Kolonie zurück. Der Verkehr ist chaotisch. Die Fahrweise der Malteser
ist halsbrecherisch, Straßenschilder und Ampeln werden grundsätzlich
ignoriert, und ständig wird gehupt. Ich bin froh, dass Andi so ein begeisterter
Autofahrer ist, denn ich habe nicht das geringste Bedürfnis, hier Auto zu
fahren. Wegweiser sind Mangelware, und die wenigen die überhaupt aufgestellt
sind, geben keine Entfernungsangaben an. Ohne Karte ist man trotz der kleinen
Insel total aufgeschmissen, da alle Orte irgendwie ähnlich aussehen.
UNSERE REISE
Freitag, 2. Juni 2000:
Der
Wecker klingelt um 3 Uhr morgens. Das ist selbst für einen Frühaufsteher wie
mich eine äußerst unchristliche Zeit zum Aufstehen! Der Münchner Flughafen
liegt ein ganzes Stück von unserem Wohnort Germering entfernt. Wir müssen mit
der S-Bahn dorthin fahren, und somit müssen wir früh aufstehen, wenn wir
unseren Flug nicht verpassen wollen. Um 5 Uhr kommen wir am Flughafen an und müssen
zu unserer Enttäuschung feststellen, dass unser Flug fast vier Stunden Verspätung
hat. Statt um 6.35 Uhr werden wir erst um 10.15 Uhr abheben. Die
Fluggesellschaft Fly FTI entschuldigt sich bei den Fluggästen für die Verspätung
und erklärt, dass unser Flugzeug leider kaputt (verlockende Aussicht!) und erst
in einigen Stunden wieder flugfähig ist.
Wir
bekommen alle Frühstücksgutscheine von Fly FTI. So können wir
wenigstens eine Kleinigkeit essen und etwas Zeit totschlagen. Nach dem Frühstück
verlassen wir die Wartehalle und sehen einigen Flugzeugen beim Starten und
Landen zu. Als wir in die Wartehalle zurückkommen erwartet uns schon der
nächste Schock. |
Flughafen München |
Unser
Flug ist um eine weitere Stunde nach hinten verschoben worden und soll jetzt um
11.15 Uhr starten. Fly FTI teilt uns mit, dass unser Flugzeug kurzfristig nicht
repariert werden kann und wir deshalb mit einem Flugzeug der spanischen
Fluggesellschaft Air Europa fliegen werden, die kurzfristig aus Palma
angefordert wurde. Dann dürfen wir endlich ins Flugzeug. Als wir abheben ist es
12.30 Uhr. Wir haben also fast sechs Stunden Verspätung. Wenigstens ist der
Flug angenehm und kurz: Nach nur zwei Stunden landen wir auf Malta.
Ein
Team unseres Reiseveranstalters FTI Touristik erwartet uns am Flughafen. Wir
besteigen einen Kleinbus, der uns zum Hotel bringt.
Während
der 15-minütigen Fahrt haben wir Zeit, die ersten Eindrücke von Malta in uns
aufzunehmen. Auf den ersten Blick könnte man meinen, man ist in Süditalien,
aber die Häuser auf Malta sind viel verfallener. Manche Häuser sind sogar
totale Ruinen. Irgendwie wirkt es, als befände sich Malta in einer
Wiederaufbauphase nach einem Krieg. Dabei war Malta seit dem 2. Weltkrieg in
keinen Krieg mehr verwickelt. Die vorherrschende Farbe ist beige. Steine, Häuser,
Straßen - auf Malta ist alles beige, wodurch es uns etwas an ein nahöstliches
Land erinnert. Stellt euch z.B. Bilder von Israel oder Syrien vor, dann habt ihr
eine ungefähre Vorstellung davon, wie Malta farblich aussieht. Später werden
wir erfahren, dass es zwei Gründe für die Beige-Färbung gibt: zum einen wird
auf Malta eine bestimmte beige Steinart zum Bauen verwendet, und zum anderen trägt
der Wind Sand aus der Sahara nach Malta.
Nach
der Ankunft im Hotel packen wir unsere Koffer aus. Dann machen wir eine
Spaziergang zum Hafen von Sliema und zum Tigne Fort, einem der vielen Forts, die
es auf Malta gibt.
Wir
kehren ins Hotel zurück und essen gut und reichlich zu Abend. Nach dem Essen
machen wir noch einen Spaziergang nach St. Julian's, das etwa 3 km von unserem
Hotel entfernt ist.
Samstag, 3. Juni 2000:
Nach
dem Frühstück begeben wir uns erneut zum Hafen von Sliema. Wir beschließen,
eine Hafenrundfahrt zu machen und gehen an Bord eines Ausflugsschiffs. Das
Wetter ist herrlich: der Himmel ist strahlend blau, es weht eine leichte Brise,
und das Wasser ist türkis bis hellgrün. Ein perfekter Tag!
Kreuzfahrtschiff im Grand Harbour
|
Die
Schiffstour führt uns durch zwei natürliche Häfen (Grand Harbour und
Marsamxett Harbour), mehrere kleinere Buchten und Jachthäfen und um die
Halbinsel Valletta, die Hauptstadt von Malta. Während der Tour sehen wir
viele große Frachtschiffe, zwei Kreuzfahrtschiffe, den Leuchtturm von St.
Elmo sowie viele der wichtigsten Verwaltungsgebäude und Kirchen von
Valletta. |
Valetta von Sliema aus gesehen
|
Errol Flynns Schiff
|
Die
Tourleiterin zeigt uns einen Dreimaster, der früher einmal dem
Schauspieler Errol Flynn gehörte und bei den Filmarbeiten zum Film "Popeye"
verwendet wurde. Außerdem zeigt sie uns noch die Stelle, an der Teile des
Films "Gladiator" gedreht wurden. Andi und ich hatten schon in
Deutschland beschlossen, dass wir uns diesen Film anschauen würden. |
Nachdem
wir nun einen der Drehorte gesehen haben, schlage ich vor, dass wir uns den Film
doch eigentlich auch auf Malta anschauen könnten. Wann kann man schon einen
Film dort sehen, wo er gedreht wurde? Andi ist einverstanden, und wir beschließen,
später ein Kino zu suchen.
Memorial Bell
|
Nach
dieser sehr interessanten und eindrucksvollen Hafenrundfahrt laufen wir
noch ein bisschen in Sliema herum und essen bei Subway zu Mittag.
Nach
dem Mittagessen fahren wir mit der Fähre nach Valletta. Wir laufen etwas
herum, sehen uns Schaufenster an und besichtigen einige Kirchen, Parks uns
andere Sehenswürdigkeiten. Mit einer Pferdekutsche fahren wir durch die
Innenstadt. Wir halten an einer riesigen Glocke. Diese ist ein Denkmal,
das an die im 2. Weltkrieg gefallenen maltesischen Soldaten erinnert. Sie
läutet jeden Tag um 12 Uhr Mittags.
|
Upper Baracca Gardens
|
Nach
dieser ersten Besichtigung von Valletta fahren wir mit der Fähre zurück
nach Sliema, gehen zurück ins Hotel und essen Abend. Joseph, unser
Kellner, schlägt vor, dass wir den Abend in St. Julian's verbringen
sollten, da es Samstag ist und dort Samstag Abends immer viel los ist. Der
Vorschlag gefällt uns. Da wir zu faul sind zu laufen, fahren wir mit dem
Bus nach St. Julian's. Joseph hatte Recht - die Stadt ist am Samstag Abend
wirklich sehr belebt. Wir genießen das maltesische Nachtleben. Zu unserer
großen Freude finden wir einen riesigen Kino-Komplex mit 16 Kinos. Natürlich
läuft "Gladiator" hier. Leider gibt es nur noch Karten in den
ersten Reihen. Deshalb beschließen wir, an einen anderen Tag ins Kino zu
gehen. |
Valetta Republic Street
|
Sonntag,
4. Juni 2000:
Beim
Frühstück unterhalten wir uns wieder mit Joseph. Er erzählt uns, dass
am Sonntag Vormittag in einem Ort namens Marsaxlokk ein sehr schöner
Markt stattfindet und empfiehlt uns, dorthin zu fahren. Wir wollten
sowieso irgendwann nach Marsaxlokk fahren. Also beschließen wir, dass wir
dann auch gleich heute fahren können. Mit einem klapprigen Bus fahren wir
von Sliema nach Valletta. Dort steigen wir in einen noch klapprigen Bus
um, der uns nach Marsaxlokk bringt. Auf dem Markt wird so ziemlich alles
verkauft: von frischem Fisch über Kleidung und Schreibwaren bis hin zu
Haushaltswaren. Auf dem Markt sind hauptsächlich Einheimische und fast
keine Touristen. Ich liebe solche Märkte und sehe mir über eine Stunde
voller Begeisterung die vielen Stände an |
Hafen von Marsaxlokk
|
Delimara Bay
|
Danach
essen wir in einem kleinen Restaurant am Strand "Fish and Chips"
(gebackener panierter Fisch mit Pommes Frites). Nach dem Essen beschließen
wir, zu einem nahegelegenen Stand zu laufen, der laut Reiseführer sehr hübsch
und ruhig sein soll. Der Spaziergang erweist sich als länger und
anstrengender als erwartet, besonders da jetzt zur Mittagszeit die Sonne
sengend herunterbrennt. Wir laufen etwa 3 km über eine Anhöhe an einer
staubigen Straße entlang. Es gibt kein einziges schattiges Fleckchen.
Aber die Strapaze lohnt sich. Endlich kommen wir an einem traumhaft schönen
Strand (Delimara Bay) an und finden ein schattiges Plätzchen. Ich wate
etwas im Wasser herum, ziehe mich dann aber in den Schatten zurück und
schreibe Postkarten, da ich bereits einen beginnenden Sonnenbrand und
einen Ausschlag auf den Armen und Beinen (Sonnenallergie) habe. Ich will
nicht riskieren, durch die Reflektion der Sonnenstrahlen im Wasser noch
mehr zu verbrennen. Später laufen wir nach Marsaxlokk zurück und fahren
mit dem Bus über Valletta nach Sliema (für die 5 km brauchten wir ca.
eine Stunde...) |
Nach
einem späten Abendessen beschließen wir, ins Bett zu gehen, da wir von der
Sonne müde und erschöpft sind.
Montag,
5. Juni 2000:
Heute
bekommen wir unseren Mietwagen, den wir schon von Deutschland aus gebucht haben.
Nach dem Frühstück klingelt das Telefon in unserem Hotelzimmer. Ein
Angestellter des Autoverleihs AVIS teilt uns mit, dass unser Jeep nicht zur Verfügung
steht, da der Vormieter einen Unfall gebaut hat. Er erklärt uns, dass wir für
den ersten Tag ein Ersatzauto bekommen. Der AVIS-Angestellte holt uns im Hotel
ab und fährt mit uns zum AVIS-Büro. Dort müssen wir feststellen, dass unser
Reiseveranstalter den Mietwagen nur für zwei Tage reserviert hat, nicht für
drei, wie wir es eigentlich wollten. Glücklicherweise können wir vor Ort
problemlos um einen Tag verlängern.
Nachdem
wir allen Papierkram erledigt haben, bekommen wir unseren Leihwagen: einen
Hyundai Accent mit Klimaanlage. Entgegen meinen Befürchtungen hat Andi
keinerlei Probleme mit dem Linksverkehr. Jetzt wo wir das Auto haben sind
wir unabhängiger und können leichter auf der Insel herumkommen. Wir
beschließen, den Süden von Malta zu erkunden. Unser erster Stopp ist
Hagar Qim, wo wir einen neolithischen Tempel besichtigen. |
Hagar Qim
|
Ghar Lapsi
|
Danach
fahren wir nach Ghar Lapsi, das für seine Steilküste und sein
kristallklares türkises Wasser bekannt ist. Wir bleiben etwa zwei Stunden
am Strand, und diesmal kann ich der Versuchung nicht widerstehen, ins
Wasser zu springen. Es ist eiskalt, aber erfrischend. |
Unser
nächstes Ziel sind die Dingli-Klippen, von denen aus wir einen
unbeschreiblich tollen Blick aufs Meer genießen. Danach fahren wir nach
Clapham Junction. Dieser Ort ist vor allem wegen der sog.
"Karrenspuren" berühmt ist. Diese Spuren sind den Archäologen
bis heute ein Rätsel. Sie können sie zeitlich nicht einordnen und haben
nicht die geringste Ahnung, was es mit diesen Spuren auf sich hat. |
Dingli Cliffs
|
Karrenspuren (Clapham Junction)
|
Es
sieht aus, als ob vor sehr langer Zeit riesige Karren dort entlang gezogen
wurden, aber manche Forscher glauben, dass die Spuren schon da waren,
bevor das Rad erfunden wurde. Bis heute weiß keiner genau, was diese
Spuren darstellen. Wir haben großes Glück. Eine Einheimische gibt uns
eine Exklusivtour. Als wir unseren Wagen parken, kommt sie auf uns zu und
fragt uns, ob wir Englisch sprechen und an einigen Informationen
interessiert wären. Wir sind natürlich sehr interessiert, und Mary (so
der Name der Malteserin) führt uns etwa eine Stunde lang herum. Sie erzählt
uns alles, was sie jemals über die Karrenspuren gelesen hat. |
Außerdem
zeigt sie uns noch ein paar Höhlen, die sog. "Cave Dwellings"
(Höhlen-Wohnungen). Vom Altertum bis ins letzte Jahrhundert lebten
Menschen in diesen Höhlen. Ohne Mary hätten wir diese Höhlen niemals
gefunden, geschweige denn so viel Interessantes über sie erfahren. Nach
unserer Exklusivtour unterhalten wir uns noch etwas mit Mary und lernen
einige interessante Dinge über Malta, seine EU-Beitrittspläne,
Entsalzungsanlagen zur Herstellung von Trinkwasser, etc., etc. Man kann
keinen besseren Einblick in ein Land gewinnen, als durch Einheimische!
Mary bekommt ein großzügiges Trinkgeld, und wir bedanken uns begeistert
für die außergewöhnliche Führung. |
Höhlenwohnung
|
Auf
dem Rückweg nach Sliema halten wir noch mal an einem Strand (Gnejna Bay), der
aber völlig überfüllt ist. Also fahren wir ins Hotel zurück.
Nach
dem Essen erhalten wir einen Anruf von AVIS. Unser Jeep steht jetzt bereit. Ein
Angestellter von AVIS kommt zum Hotel, um die Autos auszutauschen. Nachdem wir
unseren Jeep bekommen haben, fahren wir nach St. Julian's, um
"Gladiator" zu sehen.
Dienstag,
6. Juni
2000:
Astra Theatre Victoria
|
Nach
dem Frühstück fahren wir nach Cirkewwa im Nordosten von Malta. Von dort
setzen wir mit einer Autofähre auf die Nachbarinsel Gozo über. Nach etwa
30 Minuten legen wir im Hafen von Mgarr an. Von dort fahren wir Victoria,
der Hauptstadt von Gozo, und gehen auf Besichtigungstour. Danach fahren
wir an einen Strand namens Ramla Bay, der zwar hübsch, aber völlig überlaufen
ist. |
An
einem anderen Strand, San Blas Bay, haben wir mehr Glück. Dieser Strand
ist völlig abgelegen und menschenleer. Wir bleiben etwa zwei Stunden.
Wiederum ziehe ich mein schattiges Plätzchen unter dem Sonnenschirm der
prallen Sonne im Wasser vor. Inzwischen habe ich fast am ganzen Körper
einen juckenden Ausschlag (ich hasse diese blöde Sonnenallergie!) und
will mich nicht noch weiter der sengenden Sonne aussetzen. Später fahren
wir nach Mgarr zurück und setzen wieder nach Malta über. Nach dem
Abendessen hängen wir noch ein bisschen auf dem Dach am Hotelpool rum. |
San Blas Bay
|
Mittwoch,
7. Juni 2000:
Mdina
|
Nach
dem Frühstück fahren wir los Richtung Mdina und Rabat. Dies sind zwei
eigenständige Städte, die aber im Grunde genommen zusammengewachsen
sind. Mdina war die Hauptstadt von Malta bevor Valletta gebaut wurde und
hielt im Jahr 1565 dem Angriff von 18000 Türken stand. Nach dem Rückzug
der Türken wurde Valletta gebaut, um einen erneuten Angriff der Türken
oder anderer Völker zu verhindern. Bis heute haben viele Städte auf
Malta enorme Befestigungsanlagen (Stadtmauern, Forts, etc.), die Maltas
Angst vor Angriffen widerspiegeln. Auf Grund seiner ausgezeichneten
strategischen Lage war Malta immer der Gefahr ausgesetzt, von anderen Völkern
angegriffen und unterworfen zu werden. |
Wir
machen einen kleinen Rundgang in Mdina und Rabat, aber leider ist heute
Feiertag und vieles ist geschlossen. Auf Empfehlung unseres Reiseführers
gehen wir in ein Restaurant/Café, die "Fontanella Tea Gardens".
Ich esse eine maltesische Spezialität namens "Pastizzi", ein Blätterteigteilchen
mit Ricotta-Füllung, und ein leckeres Stück Zitronen-Käse-Kuchen. Auf
Malta gibt es phantastische Kuchen und Torten, nicht nur in diesem
Restaurant, sondern auch in unserem Hotel und in allen Bäckereien. Wenn
ihr eine Schwäche für Kuchen und Torten habt, ist Malta das ideale
Reiseziel! |
Stadtgraben von Mdina
|
Dom von Mosta
|
Weiter
geht es nach Mosta, eine Stadt die hauptsächlich wegen ihrer riesigen
Kirche berühmt ist. Die Kuppel ist angeblich die viertgrößte auf der
Welt, und die Kirche fasst bis zu 9000 Menschen. Neben der riesigen Kuppel
gibt es noch eine weitere Sehenswürdigkeit in dieser Kirche: eine
deutsche Fliegerbombe, die im Jahr 1942 während eines Gottesdienstes in
die Kirche fiel, aber nicht detonierte. Die Bombe wurde als Mahnmal und
Touristenattraktion in der Kirche belassen.
|
Kuppel des Doms
|
Wir
fahren ins Hotel zurück und essen früh zu Abend, da wir noch mal ins Kino
gehen wollen. Diesmal sehen wir uns "Keine halben Sachen" mit Bruce
Willis an.
Thursday,
8 June 2000:
Nationalbibliothek
|
Nach
dem Frühstück bringen wir den Jeep zurück zu AVIS und fahren dann mit
dem Bus nach Valletta. Wir sehen uns noch mal ein bisschen in der Stadt um
und besuchen das Fort St. Elmo, die Nationalbibliothek (erbaut 1212) und
eine Kirche namens St. John's Co-Cathedral. Dann fahren wir mit der Fähre
nach Sliema und essen wieder bei Subway. Am Nachmittag gehen wir noch ein
bisschen einkaufen und besorgen noch einige Souvenirs. Danach kehren wir
ins Hotel zurück uns verbringen noch etwas Zeit am Hotel-Pool.
|
Nach
dem Abendessen packen wir schon mal unsere Koffer, da wir am nächsten Morgen früh
aufbrechen müssen.
Freitag,
9. Juni 2000:
Wir
stehen um 6 Uhr auf, packen die letzten Dinge ein und gehen frühstücken. Ein
Kleinbus holt uns um 7.30 Uhr vor dem Hotel ab und bringt uns zum Flughafen.
Unser Flug soll um 9.50 Uhr abheben, und glücklicherweise haben wir diesmal nur
30 Minuten Verspätung. Nach einem sehr angenehmen zweistündigen Flug, während
dem wir auf Grund des tollen Wetters eine Menge sehen können, landen wir um
12.20 Uhr in München. Eine eindrucksvolle Woche auf Malta liegt hinter uns, und
wir haben jede Menge tolle Erinnerungen im Gepäck.
Claudia
(11.
Juni 2000)
© 2000
Claudia Lacher
|
|
|