Mallorca (01.-15. Oktober 2001)

 



Teil 2:   

Montag, 8. Oktober 2001:

Wetter: 28°C, heiter, nicht schwül

 

Heute brechen wir nach dem Frühstück auf nach Palma, der Hauptstadt Mallorcas. Als wir gegen 11.00 Uhr dort ankommen, herrscht stockender Verkehr in der Stadt, und alle Parkhäuser sind bereits überfüllt. Deshalb nehmen wir von einer Stadtbesichtigung erst einmal Abstand und fahren stattdessen zum Castell de Bellver

Von dieser alten Burg aus (sie wurde im Jahr 1309 vollendet) hat man einen tollen Blick über Palma und auf den Jachthafen. Außerdem befindet sich in einigen Räumen der Burg ein Museum zur Geschichte Palmas.  

    
  

Nach dem Besuch der Burg steuern wir ein großes Einkaufszentrum in Porto Pi an. Dort essen wir bei Subway zu Mittag und gehen dann etwas shoppen. Andi findet ein tolles Buch mit Luftaufnahmen von allen Stränden und Buchten auf Mallorca, und ich kaufe mir eine spanische Frauenzeitschrift, um mein Spanisch etwas aufzufrischen.

Nach der Rückkehr ins Hotel legen wir uns noch etwas auf die hoteleigene Terrasse und lesen. Vor dem Abendessen tun wir noch etwas für unsere Fitness und gehen eine Runde joggen.

Morgen soll es etwas wolkiger und bedeckt werden. Da werden wir dann wohl noch mal nach Palma fahren, um die Stadt näher zu erkunden. Wenn wir etwas früher losfahren als heute, finden wir hoffentlich noch einen Parkplatz ...

 

Dienstag, 9. Oktober 2001:

Wetter: 23°C, bedeckt, zum Teil Regen

Der Wetterbericht hat Recht behalten. Zum ersten Mal seit unserer Ankunft ist es am Morgen nicht sonnig, sondern bedeckt. Gar kein schlechtes Wetter für eine Stadtbesichtigung. Nach einem frühen Frühstück (wir stehen als erste um Punkt 8.00 Uhr im Frühstücksraum) brechen wir gegen 8.45 Uhr auf nach Palma. Viel anders als gestern ist die Verkehrssituation auch heute nicht, d.h. es herrscht leichter Stau. Aber wenigstens sind gegen 10.00 Uhr als wir ankommen noch Plätze im Parkhaus frei.  


Almundaina Palast

Unser erstes Ziel ist La Seu, die gotische Kathedrale von Palma. Direkt  neben der Kathedrale befindet sich der Almundaina-Palast, in dem das spanische Königspaar residiert, wenn es sich in Palma aufhält. 


KathedraleLa Seu


Jugendstil in Palma

Weiter geht's durch die Altstadt zum Mercat Olivar, einer riesigen Markthalle mit Obst-, Gemüse-, Fisch- und Fleischständen. Inzwischen regnet es leicht, und wir sind froh, ein Dach über dem Kopf zu haben. Als wir die Markthalle verlassen, gießt es in Strömen und wir nehmen Zuflucht bei Burger King (nein, wir haben nicht nur Fast Food gegessen ...). Nach einem etwas verfrühten Mittagessen (es ist etwa 11.30 Uhr) hört der Regen glücklicherweise auf und wir setzen unsere Tour fort. Nach einem kurzen Stopp am Bahnhof von Palma (recht klein, da es auf Mallorca nur zwei Bahnlinien gibt), laufen wir zum Großkaufhaus El Corte Inglés


Grand Hotel

Nach einem kurzen Kaufhausbummel spazieren durch die Einkaufsstraße Oms mit vielen hübschen Geschäften zur Flanierpromenade La Rambla. Von dort geht es am Grand Hotel vorbei gelangen wir zum Passeig des Born.


Passeig des Born

Auf dem Rückweg zum Parkhaus besuchen wir noch den kleinen Park S'Hort del Rei unterhalb des Palastes und werfen nochmals einen Blick auf die Kathedrale. Als wir zum Auto zurückkommen, fängt es gerade wieder an zu regnen. Deshalb fahren wir erst mal ins Hotel zurück. Den Nachmittag verbringen wir faulenzend im Hotelzimmer. Vor dem Abendessen gehen wir aber immerhin noch joggen.  

 

Mittwoch, 10. Oktober 2001:

Wetter: 25°C, bedeckt mit Schauern, nachmittags trocken

Nachdem wir die Vorhänge zur Seite gezogen haben und uns auf dem Balkon starker Ostwind mit Regen begrüßt hat, beschließen wir, es heute einmal mit Sóller zu versuchen. Die größte Stadt im Westen Mallorcas liegt mitten im der Serra Tramuntana, ca. 200 m über dem Meer und wird mit Palma einerseits über die Eisenbahn mit schönen alten Waggons und alten E-Loks, als auch über die Straße via den Coll de Sóller verbunden. 


Straßenbahn

Dieser 496 m hohe Pass ist heute praktisch kaum noch befahren, da inzwischen ein Basistunnel gegraben wurde, der die Strecke um 7 km und rund 60 Kehren verkürzt. Da wir es nicht eilig haben, entschließen wir uns trotz schlechter Witterung die Passstraße zu nehmen. Was auch sonst? Wer fährt schon gerne durch einen 5 km langen Tunnel, wenn eine landschaftlich schöne Strecke die Alternative ist? Von der Landschaft ist leider nicht viel zu sehen. Es herrscht zwar kein Nebel - die Wolken sind hoch genug - aber die Fernsicht ist doch recht eingeschränkt. Ein gutes hat dieses Wetter: es sind keine Fahrradfahrer unterwegs.


Ostrampe des Col de Sóller

Die Passstraße selbst zeigt sich in hervorragendem Zustand und gut zweispurig ausgebaut. Anders als in den Alpen steigt sie sehr sanft an und überwindet den geringen Höhenunterschied von ca. 300 m zur Passhöhe mit vielen Kehren. Danach geht's dann genauso kurvig wieder bergab über die Westrampe. Hier zeigt sich landschaftlich ein anderes Bild: Waren an der Ostrampe noch viele terrassierte Felder mit den obligatorisch gepflanzten Bäumen zu sehen, so finden wir hier gemischte Vegetation. Palmen, Zitrusbäume, Pinien, Kiefern und blühende Sträucher - im Oktober!  

In Sóller angekommen parken wir außerhalb der Ortsmitte und gehen durch den Ort spazieren. Während sich das Wetter langsam bessert, gelangen wir auf Umwegen durch die Wohnstraßen zum alten Bahnhof.  Hier scheint die Welt vor fast 100 Jahren stehen geblieben zu sein:


Bahnhof


Lokschuppen

 Die Weichen werden von Hand gestellt, der Bahnhof steht malerisch unter Laubbäumen und auf dem Abstellgleis steht ein alter Zug. Von unten, d.h. von Port de Sóller, kommt gerade eine Straßenbahn an und fährt in einen uralten aber gepflegten Lokschuppen.


"Stellwerk"


Placa

Wir folgen den Schmalspurgleisen der Straßenbahn und gelangen zur Plaça. Dort tummeln sich eine Menge Leute, Tagesbesucher wie wir. Die Gastronomie ist darauf gut eingestellt, doch wir haben noch keine Hunger und verzichten.


Kirche

Zurück im Auto geht's weiter Richtung Valldemossa. Die anfangs recht enge Straße, über die sich vor uns zwei Busse quälen, führt oberhalb der Küste eindrucksvoll nach Süden. In Valldemossa angekommen stellen wir fest, dass wir wohl nicht die einzigen sind, die Interesse am hiesigen Kloster haben. Vier (!) Busse sind soeben angekommen, und aus jedem strömen Dutzende von Leuten in Richtung Kloster. Na gut, dann halt nicht. Von hier führt die Landstraße wieder nach Palma. Von dort aus ist's eine knappe Stunde bis ins Hotel, wo wir am späten Nachmittag ankommen.

 

Donnerstag, 11. Oktober 2001:

Wetter: 27°C, meist bedeckt

Gestern versprach uns der Wetterbericht im Inselradio Sonnenschein und 28 bis 29°C. Die Realität sieht beim ersten Blick aus dem Fenster jedoch etwas anders aus: es ist bedeckt und sehr windig. Die Brandung schlägt hoch an die Felsen und die rote Fahne weht am Strand. Regnerisch sieht es jedoch nicht aus. Durch die Wolken lugt von Zeit zu Zeit ein Sonnenstrahl.  


Brandung an unserem Strand


Sant Salvador in Artá

Nach dem überfüllten Kloster gestern machen wir uns heute auf zum nahegelegenen Santuari Sant Salvador hoch auf einem der Berge hier in der Serra Levante, direkt gegenüber der Burgruine Castell de Santueri. Aber der Berg ist nicht mehr da ... er versteckt sich in einer Wolke. Nicht gerade ideal für eine gute Rundumsicht. Kein Problem, die Insel ist groß. Da findet sich schon was anderes. 
Im Städtchen Artá steht auch eine Kirche namens Sant Salvador, auch auf einem Berg (einem Hügel in der Stadt) und über ihr eine Burg. Na also, geht doch. Nach einem Rundgang um die geschlossene Kirche und den alten Wehrgang der Burg geht's wieder ins Hotel. Badesachen gepackt und ab an den Strand. Wieder finden wir an Hand der Karte eine recht abgelegene Bucht, wo auch viele Einheimische baden.  


Blick von der Burg


Treppe zur Burg

Die Wellen sind immer noch sehr hoch für das Mittelmeer (bis 2 m), aber da macht's erst richtig Spaß. Die recht schwache Sonne, die nur selten durch die Wolken bricht, verhindert übermäßige Hitze, ohne dass es dabei kühl wird. Gegen Abend packen wir nach einem letzten Bad unsere Sachen und fahren ins Hotel, wo wir uns das Salz und den Sand abduschen und schließlich zum Essen gehen.  


Denkmal

 

Freitag, 12. Oktober 2001:

Wetter: 28°C, sonnig

Heute lacht mal wieder die Sonne vom Himmel. Deshalb beschließen wir, einen Strandtag einzulegen. Nach dem Frühstück brechen wir auf, um einen abgelegenen Strand namens Cala Bòta zu suchen. Wie üblich ist das Strandvergnügen verbunden mit einem längeren Fußmarsch - d.h. wenn man nicht überfüllte Hotelstrände aufsuchen möchte. Wie lang wissen wir glücklicherweise vorher nie so genau ... J Der Weg zur Cala Bòta ist zuerst breit und gut begehbar. Dann kommen wir an eine Abzweigung und wählen den linken Weg, der vielversprechender aussieht. Nach etwa 10 Minuten erkennen wir jedoch, dass wir falsch gelaufen sind, da wir uns etwa 50 m oberhalb des Meeres befinden. Also zurück zur Abzweigung. Wir versuchen unser Glück erneut. Der zweite Weg wird immer schmaler, steiler und unwegsamer. Schließlich müssen wir aufgeben. Es ist einfach kein Weiterkommen mehr - zumindest nicht ohne Machete. Die Cala Bòta ist wohl nur per Boot zu erreichen. Kein Wunder, dass dieser Stand als menschenleer gilt ...

Nach kurzer Beratung beschließen wir, zum Hauptweg zurückzukehren und weiter zum nächsten Strand, der Cala Virgili, zu laufen. Der Weg dorthin ist glücklicherweise begehbar. Unser Strandführer schreibt über diesen Stand: "Der feinsandige Strand ist 20 m lang, und oft sammelt sich hier vom Meer angespültes Standgut an." Letztere Aussage ist leider wahr. Neben dem angespülten Strandgut (Holzbalken, Plastikkanister, kaputte Luftmatratze ...) liegt auch noch anderer Müll herum (leere Flaschen, Glasscherben ...). Wir räumen erst einmal ein paar Minuten auf, um überhaupt einen Platz für unsere Handtücher zu finden. Das einzig Gute: außer uns beiden ist keine Menschenseele hier J, und die Bucht ist recht schattig. Wir bleiben ein Weilchen und ruhen uns aus, gehen aber nicht baden, da das Wasser nicht besonders einladend wirkt. Plötzlich entdecken wir auf den Klippen oberhalb von uns vier wilde Ziegen, die uns neugierig beäugen. Besonders der Ziegenbock lässt uns nicht aus den Augen. Er scheint uns als Eindringlinge in sein Revier zu betrachten. 

Wir beschließen vorsichtshalber den Rückzug anzutreten, da wir nicht unbedingt die Bekanntschaft mit einem wütenden Ziegenbock machen möchten. Inzwischen ist es Mittag und die Sonne brennt sengend heiß hernieder. Wir schleppen uns zum Auto und fahren ins Hotel zurück. Den Nachmittag verbringen wir am Hotel-Pool.  


Vier der fünf Kühe

Am frühen Abend packt uns erneut das Strandfieber und wir fahren noch mal an den Stand, an dem wir gestern schon einmal waren. Als wir am Strand ankommen, trauen wir unseren Augen nicht. Da liegen doch tatsächlich 5 Kühe am Strand!! Eine der Kühe erweist sich als besonders neugierig. Als wir kurz unseren Platz verlassen, fängt sie an meine Tasche zu durchwühlen. 
Wir können ihr zwar meine Tasche entreißen, aber die Kuh rührt sich nicht vom Fleck. Hartnäckig bleibt sie neben unseren Handtüchern stehen. Wir ziehen ein paar Meter weiter, aber die Kuh folgt uns. Nun beschließt Andi, das Tier mit meinem Pfirsichsaft zu beglücken. Die Kuh ist begeistert und trinkt gierig direkt aus meiner Plastikflasche - sehr zur Belustigung meiner Wenigkeit und der anderen Strandbesucher. 


Die Täterin


Die größere Bucht

Nun endlich ist die Kuh zufrieden und zieht weiter. Aber sie hat schon eine neue Dummheit im Sinn. Etwa 50 Meter von unserem Platz entfernt findet sie einen herrenlosen Rucksack, den sie so lange durchwühlt, bis sie etwas Essbares findet. Genüsslich kauend steht sie am Stand ... Zum Baden kommen wir auch hier nicht, da wir uns auf Grund der Kuh nicht von unserem Platz wegtrauen. Aber was soll's ... wir haben schon lange nicht mehr so gelacht wie über diese Kuh.  

Fazit des heutigen Tages:

1. Menschenleere Strände auf Mallorca sind entweder nicht zu erreichen oder Müllkippen. J

2. Man hüte sich vor wilden Wiederkäuern an Stränden. J

 

Samstag, 13. Oktober 2001:

Wetter: 25°C, bedeckt, schwül

Der seit Tagen blasende Ostwind hat uns wieder Wolken beschert. Wir steigen nach dem Frühstück ins Auto und machen uns nochmals auf in Richtung Serra Tramuntana zu unserem letzten Ziel: Sa Calobra. Wir wählen diesmal eine Route durch den nördlichen Teil der Ebene via Manacor und Petra nach Pollença

Im Reiseführer wird eine alte römische Brücke erwähnt, und der gilt unser Interesse. Das fast 2000 Jahre alte Bauwerk am Stadtrand überspannt mit seine zwei Bögen das Flussbett des Torrent de Sant Jordi, der zu dieser Jahreszeit wie fast alle Flüsse auf Mallorca kein Wasser führt. Die schmale Brücke ist begehbar und in erstklassigem Zustand; ein eindrucksvolles Beispiel antiker Baukunst.  


Brücke in Pollenca

Weiter geht's in Richtung Süden. Schon nach ein paar Kilometern steigt die Straße langsam an und wird enger und kurviger. Die umliegende Landschaft verliert schnell ihr mediterranes Flair und zeigt sich felsig und rau. Nach einigen Kilometern ist der sanfte Anstieg beendet, und die Route führt nun ohne große Höhenunterschiede weiter in Richtung Sóller. Nach der Abzweigung zum Kloster Lluc, das wir rechts liegen lassen, taucht vor uns in Wolken gehüllt der Puig Major auf. 


Mit seinen 1449 m ist Mallorcas höchster Berg zwar eher ein Winzling, allerdings wirkt er in dieser Umgebung zwischen den steilen Hängen der Serra Tramuntana so eindrucksvoll wie ein 3000er in den Tiroler Alpen. Leider ist weder eine Befahrung noch eine Besteigung möglich, denn der komplette Berg ist militärisches Sperrgebiet. Nach einigen Kilometern erreichen wir an einer Bogenbrücke, (vermutlich eine Wasserleitung) die Abzweigung nach Sa Calobra

Die Straße ist ein wenig enger als bisher, aber immer noch zweispurig. Die ersten 3 km steigt die Straße verhältnismäßig steil an und erreicht ihren höchsten Punkt bei ca. 800 m. Ab hier beginnt der interessante Teil, der wenige hundert Meter weiter mit einer 270°-Kurve eingeleitet wird. Dabei führt die Straße wie bei einer Schleife wieder unter sich selbst hindurch.

 

Von da an windet sie sich über gut ein Dutzend Kehren bei moderatem Gefälle bergab in Richtung Meer. Die Landschaft indes erinnert das erste Mal an einen hohen Alpenpass. Man vergisst, dass man 1000 m nie auch nur annähernd erreicht hat und vermutet sich in Höhenlagen jenseits der 2000 m. Nach ca. 8 km der 13 km langen Strecke wird einem diese Illusion abrupt genommen. 

Plötzlich umgeben die Straße wieder weitläufige Pinienwälder. Aber eine Attraktion steht uns noch bevor: Kurz vor dem Ende der Strecke, hinter einer Kehre, ragen zwei steile Felsen in die Höhe, die sich oben miteinander verbinden und so ein großes spitzes Dreieck bilden. Dazwischen bleiben keine 3 m Platz. Nicht viel, wenn man bedenkt, dass sich durch dieses Loch täglich mehrere Reisebusse quetschen.
Die Strecke endet nach ein paar weiteren Kurven am Rande des kleinen Ortes Sa Calobra. Hier ist man fast zu gut auf die Besucher vorbereitet. Ein großflächiger (natürlich kostenpflichtiger) Parkplatz nimmt PKW und Busse auf, und diverse Restaurationsbetriebe bieten Speis und Trank zu massiv überhöhten Preisen an. Am kleinen Hafen legen die Linienboote aus Port de Sóller und anderen Orten in der Gegend an. 


Sa Calobra


Torrent de Pareis

Die eigentliche Attraktion des Ortes (von der Zufahrtsstraße abgesehen) ist die Schlucht des Torrent de Pareis. Auch hier fließt um diese Jahreszeit kein Fluss, aber die hohen Felsen und die 10 km lange und bis zu 100 m breite Schlucht zeigen, welche Kräfte hier am Werk waren. Die Felsen sind teils von den Wassermassen glattgewaschen und in manchen sieht man Höhlen, die vom Wasser herausgewaschen wurden.
Ganz trocken ist es dennoch nicht; wenn hier auch zur Zeit kein Fluss existiert, so halten sich doch übers Jahr größere Teiche, in denen verschiedene Tiere und Fische leben. Die Schlucht findet ihr Ende zwischen zwei steil aufragenden Felsen an einem kleinen Kiesstrand. Zurück geht es denselben Weg, den wir auch gekommen sind. Zuerst durch zwei kleine Fußgängertunnel, dann an der Promenade entlang zum Parkplatz. 


Teich in der Schlucht

Heute morgen sind wir noch mit langen Hosen aus dem Haus gegangen, was wir jetzt in der schwülen Luft bereuen. Am Parkplatz angekommen sind wir froh über die Klimaautomatik unseres Mietwagens. Auf dem Weg zurück stellen sich innerhalb weniger Minuten wieder wohlige 22°C ein. Ich ertappe mich bei dem Gedanken, Klimaanlage gegen Cabriodach aufzuwiegen ... und verdränge den furchtbaren Frevel sofort wieder.

Für den Rückweg wählen wir den direkten Weg nach Inca, der uns mit ein paar schönen Kurven und Kehren durch ein Waldstück erfreut. Von Inca geht's dann über Petra und Manacor zurück ins Hotel.

 

Sonntag, 14. Oktober 2001:

Wetter: 26°C, sonnig bis leicht wolkig

Am Morgen schaut Andi erst mal Formel 1 und ich gehe joggen.


Santuari Sant Salvador

Heute ist unsere letzter kompletter Urlaubstag. Morgen geht's ja dann zurück nach Hause. Wir beschließen, einen gemütliche Tag zu verbringen.
   
Am Vormittag fahren wir kurz zum Santuari de Sant Salvador, einem Kloster in der Nähe von Felanitx.  
Kurz vor der kleinen Stadt befindet sich eine von zwei Steinsäulen eingerahmte Einfahrt. Hier beginnt die knapp 5 km lange Strecke auf den ca. 400 m hohen Tafelberg, gleich gegenüber vom Castell de Santueri. Die Straße führt knapp zweispurig über mehrere Kehren und Engstellen hinauf. Da auch hier oft Busse unterwegs sind, geht es manchmal recht eng zu. Auch ist die Steigung für mallorquinische Verhältnisse recht stark. Oben angekommen stellen wir den Wagen auf dem großen Parkplatz vor einer riesigen Jesus-Statue ab. 

Sie ist von unten kilometerweit zu sehen und der Platz bietet einen phantastischen Blick auf die Ostküste, den Süden und bei guter Sicht auch bis zur Serra Tramuntana im Westen. Leider ist es heute wie so oft recht diesig und die Sicht somit begrenzt. Dennoch lässt sich von hier oben die Bucht ausmachen, in der unser Hotel liegt. Wir werfen auch einen kurzen Blick in den Innenhof des Klosters, doch verzichten auf die Kirche, da gerade wieder eine Busladung anderer Touris abgeladen wurde.  

Am anderen Ende des Plateaus befindet sich leicht erhöht von der Straße ein riesiges Kreuz, das wir uns auch noch aus der Nähe anschauen, bevor wir wieder hinunterfahren.  

Da wir ja - wie bereits erwähnt - einen ruhigen Tag verbringen wollen, kehren wir zum Hotel zurück und verbringen den Nachmittag am Pool. Am Spätnachmittag gehen wir nochmals zum Hotelstrand herunter zum Baden. Nach dem Abendessen machen wir einen kleine Strandspaziergang und genießen noch einmal das Meer.

 

Montag, 15. Oktober 2001:

Wetter: 25°C, sonnig

Nach dem Frühstück packen wir unsere Koffer und verlassen gegen 10.00 Uhr etwas wehmütig das Hotel. Wir fahren nach Palma, um noch etwas Zeit totzuschlagen, da wir erst gegen 15.00 Uhr am Flughafen sein müssen. Nach einem ausgedehnten Hafenspaziergang, wo wir am Passierterminal ein Segelkreuzfahrtschiff unter die Lupe nehmen, und einem Mittagessen bei Subway vergnügen wir uns noch etwas im Einkaufszentrum Porto Pi. Andi verspielt unser restliches Geld in einer Spielhölle, und ich gehe noch etwas bummeln. Dann geht's zum Flughafen. Wir geben unseren Leihwagen zurück, und dann beginnt die Warterei aufs Einchecken. Gott sei Dank  läuft alles glatt und unser Flug hebt ohne die geringste Verspätung ab. Mein Bruder holt uns in München vom Flughafen ab, und wir sind gegen 21.00 Uhr zu Hause.

 

Claudia & Andreas 

 

© 2001 Claudia Lacher & Andreas Feilner

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